Nun. Was hält man von einem jungen Musiker, in dessen Videos Leute wie Regina Halmich oder Cosma Shiva Hagen mitspielen und der sich von Roland Spremberg (A-ha, Reamonn) produzieren lässt? Erstmal nicht viel. Ehrlich gesagt. Ebenso ehrlich gesagt aber: Der Polar ist gar nicht mal so übel.

Okay, seine Single "Ich bin bei dir" (siehe Video-Link unten) ist schon arg kitschig. Schmalzig und irgendwie auch schlecht. Doch der Aachener, der hier alles (Musik, Text, Gesang, die meisten Instrumente, Produktion) selber macht, hat mehr auf dem Kasten. Ein Lied wie das düstere, monotone, anstrengendere "Egoshooter" zum Beispiel hat die gewisse Würze, "Die Frisur" plätschert charmant chansonös aus den Boxen und auch die etwas kräftigeren Sachen wie "Wir sind Helden" kann man sich durchaus mal antun und alles wäre irgendwie in Ordnung.

Wäre. Nicht ist. Denn was tierisch nervt sind die Texte, die sich zu 100 Prozent um das eine Thema drehen. Die Liebe. Ein tolles Thema, ganz sicher. Aber doch nicht nur. Hast du nichts anderes zu sagen, lieber Polar? Ach, es ist schade, denn der Kerl kann wirklich gut mit Worten umgehen und hat manch herrliche Zeile geschrieben. Doch was macht er damit? Er schnulzt, er kitscht, er heult sich durch sein gerade noch solides Popalbum "Herz + Blut". Von Anfang bis Ende. Langweilig. Leider.