Dan San ist jetzt ausnahmsweise mal kein Typ, sondern eine franco-belgische Band, die aber auf Englisch singt. Musikalisch haben sich die Jungs der Großwetterlage des Folkpop verschrieben - was aber zunächst mal nichts heißt, da sie doch eine sehr eigene Sichtweise der Dinge haben. Die Band begann auf akustischer Basis, nutzt aber auf diesem Debüt-Album das ganze Instrumentarium inklusive geschmackvoll-dezenter Streicher und Bläserparts. Die Songs sind dabei relativ komplex aufgebaut und arrangiert und strotzen sozusagen vor ungewöhnlichen Harmoniefolgen und melodischen Wendungen. Da sind Dan San ganz klar auf den Spuren der Vordenker wie z.B. Elliott Smith.
Was die Herren an Hirnschmalz beim Songwriting reinstecken, nehmen sie beim Ego wieder heraus: Die Nummern sind geradezu zurückhaltend inszeniert und präsentiert und kommen ganz ohne Druck und Aggression aus. Suchte man nach Vergleichen, so landete man sehr schnell bei Syd Matters (wegen des frankophilen Zungenschlages) oder den Fleet Foxes (was die Strukturen der z.T. recht episch angelegten Nummern betrifft). Harmoniegesänge gibt es auch - aber eher en passant und nicht des Selbstzweckes wegen. Insgesamt sind Dan San eine schöne Bereicherung des Genres - und dass sie (trotz der elegischen Note) ausnahmsweise mal nicht aus Skandinavien kommen und so eine ganz eigene Sensibilität mitbringen, ist ein erfreulicher Bonus.