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Agitation Free - Shibuya Nights - Live In Tokyo

Agitation Free - Shibuya Nights - Live In Tokyo
Esoteric/Rough Trade
Format: CD

Die Besondere. Eigentlich macht Schreiber dieses um elektronische und zu keyboard-lastige Musik sorgfältige Bögen. Warnzeichen hätten beispielsweise das Electronic Beat Studio Berlin sein können (u.a. Ash Ra Tempel, Tangerine Dream). Dieses wurde nämlich von der Avant-Band Agitation Free begründet. Die Geschicke der Bewegung im Zeitraffer: Gründung 1967, im Krautrock-Frühling. Verlust eines Gitarristen an Guru Guru, eines Drummers an Tangerine Dream. Zugewinn von Komponist und Elekronik-Meister Michael Hoenig. Debütalbum "Malesch" erst 1972, gefolgt von "2nd" 1973 und der Auflösung schon im Folgejahr. Späte Wiedervereinigung - inklusive Hoenig - 1998. 2007 dann eine Reihe von Konzerten in Tokyo.

Anlass gab die Einweihung einer Wachsfigur Hoenigs im Tokoy Tower Wax Museum, wo auch die die "Shibuya Nights"-Aufnahmen entstanden. Wir hören eine grandiose, an Gong erinnernde Keyboard-Figur, deren Statik von phantastischen Percussions und nach und nach einsteigenden E-Gitarren (von Lutz "Lüül" Ulbrich und Gustl Lütjens) aufgehoben wird. Genau, wie sich der Hörer bald sanft aufgehoben und schwebend entführt fühlt - und das auch ganz ohne Mittelchen. Die fast völlige Abwesenheit von Publikumsgeräuschen und das sanfte Ineinanderlaufen der meist sechs bis sieben Minuten langen Kompositionen (fünf von "Malesch", fünf von "2nd", zwei vom '99er Album "River Of Return" und drei ganz Frische) tragen zum Eindruck einer Seelenreise bei. Arabischer Charme begrüßt uns in "Sahara City". Bei "In The Silence Of The Morning Sunrise" erinnern die Gitarristen an Mike Keneally, ein Eindruck, der sich beim zappaesken, zunächst von Wardrums getriebenen "Dialogue & Random" noch fortsetzt. Zwischen "Ala Tul" und dem positiv an Grobschnitt gemahnenden "Laila" erwacht das Publikum zum Jubel. Genau wie - nachvollziehbarerweise - nach dem letzten Track "Rücksturz". Großes Kopfkino.



-Klaus Reckert-



 
 
 

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