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Tonträger-Review
 
Cynic - Carbon-based Anatomy

Cynic - Carbon-based Anatomy
Season Of Mist/Soulfood
Format: CDEP

"Traced In Air" kam auf 34 Minuten, diesmal sind es sogar nur 23 geworden. Aber was für welche! Für die Intensität und pure Schönheit von "Carbon-based..." verzichtet man gerne auf so manches geschwätzige Doppel-Konzeptalbum. Die Altväter des AvantgardeProg und Vorläufer des ProgMetal Paul Masvida (guit, voc), Sean Reinert (drms, key) sowie Sean Malone (bss) beschreiben ihre Auseinandersetzung mit den menschlichen Geschicken als Kohlenstoffverbindung wie folgt: "both a philosophical as well as a musical journey, one that begins in the Amazon jungle on the lips of a shamanic wisewoman (as portrayed by Amy Correia) and ends in outerspace". Schön gesagt.

In der Tat gerät der EP-Einstieg "Amidst The Coals" wohl vor allem deshalb so magisch, gerade unter Kopfhörern erlebt, weil die US-Singer/Songwriterin hier wie eine Mischung aus den besten Lisa Gerrard-Momenten und aus den Soundtracks für "Nomaden der Lüfte" klingt - und es dabei schafft, eine "Fräulein Smilla"-artige Stimmung aufzubauen. Mysteriös, lockend - und ungemein cineastisch. Malones charakteristisch knorrig treibender Bass leitet über zum Titelstück, das das buddistische Thema "The Longing Never Ends" u.a. mit einem unvergesslichen Refrain sowie einem starken Gitarrensolo variiert. Letzteres ein Beweis mehr, dass Masvidal inzwischen näher bei Allan Holdsworth als beim Rock-/Metal-Lager steht. Tablas, Sitars und Chants beherrschen die Szene beim stillen "Bija!", das auch von einem Triatma-Album stammen könnte. "Box Up My Bones" scheint laut den (abgedruckten, lesenswerten) Texten die gewalt- und dennoch angstfreie Erlöserrolle der Boddhisattvas zu behandeln. Hier teilen sich Paul und Amy den Gesang. "Elves Beam Out" hinterlässt weniger Eindruck, doch mit Amys Rezitationen auf "Hieroglyph" klingt das Minialbum ebenso beeindruckend aus, wie es schon begonnen hatte.

Das ein wenig an H.R. Giger erinnernde Artwork stammt wie schon beim legendären "Focus" sowie den letzten beiden Alben vom unlängst verstorbenen Künstler Robert Venosa. Dieser beschrieb seinen Stil als phantatischen Realismus, wurde von Salvador Dali gelobt und u.a. für Cover ("Abraxas") und das Band-Logo von Santana beauftragt.



-Klaus Reckert-


Album-Preview
"King Of Those Who Know" live, 2011 (poor sound)

 
 
 

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