Im ersten Moment macht man sich natürlich Sorgen, wenn eine Band davon spricht, das Rad der Rockmusik nicht neu erfinden zu wollen und nichts dagegen hat, wenn andere ihre Einflüsse wahrnehmen. Mit dem Zusatz zwar "solange der Hörer dabei den Eindruck bekommt, einer originären, unverwechselbaren Band zuzuhören" - aber was haben Straight Frank hier vor?

Nach eigener Aussage sind die Schweden "Kinder der Grunge-Ära", stehen aber auch auf Kiss, Whitesnake und auf Psychedelic Rock und waren mit Alice Cooper und Deep Purple auf Tour. Oha. Doch zum Glück verbraten sie jetzt nicht einfach mal alles auf ihrem zweiten Album, sondern konzentrieren sich auf den größten gemeinsamen Nenner. Auf ROCK. Ein bisschen weniger glücklich ist, dass dadurch zwar ein paar wirklich schöne, aber auch zu viele eher weniger gute Sachen entstanden sind. Das Dilemma beginnt schon mit der Stimme von Tobias Gustavsson, der einfach zu sehr nach Chris Cornell klingen möchte. Daraus und zusammen mit dem kräftigen, modernen, aber auch etwas glatten Sound ergibt sich, dass man hier zu oft an späte und damit eben nicht mehr die ganz so wunderbaren Audioslave denken muss. Nur selten können sich Straight Frank davon lösen und neben all ihren Einflüssen auch eine eigene Note aus den Boxen pressen. Und schwupps, schon geht das hier richtig gut ab, schon macht das Spaß. Warum nicht nur so?