Nach wie vor verzerrte Gitarren en masse eingekauft und die Dissonanzen gleich im Familiensparpaket samt untergejubelter Kakophonienerver. Noch immer erfreut man sich am Spiel mit dem Feuer: Den Grat zur akustischen Ungemütlichkeit entlang balancierend findet man auf "The Megaphonic Thrift" - das zweite Album des gleichnamigen norwegischen Quartetts bleibt ganz im Stil des ersten.

Was hier aber so negativ konnotiert klingt, ist eigentlich ganz anders gemeint. The Megaphonic Thrift bleiben sich treu, haben ihren Stil erweitert und nach vorn gebracht. Die Indie-Psychedeliker sind vielseitig und schaffen in ihren Hypnotik-Landschaften Platz zum Träumen und Treibenlassen. Was die breiten Klangbögen oft vor dem Fall ins Wasser rettet, sind die gelegentlich eingeschobenen weiblichen Gesänge. Richard Myklebusts Organ allein würde den frickeligen Sound unvollständig und hart klingen lassen. Das Schlagzeug ist wohldosiert, die Synthies, wie gesagt, dick aufgetragen, aber gerade noch an der Schmerzgrenze.

Die zweite Platte ist kein Riesenwurf, aber gut hörbar. Genre-Neulingen zwar abzuraten, tröstet sie doch über die Zeit zu einer dritten und hoffentlich beachtlicheren hinweg.