Ganz der Surfer, steht der englische Singer-Songwriter Ben Howard auch musikalisch ganz auf der Sonnenseite des Lebens. Und das, obwohl seiner Heimat Devon nicht gerade allzu viele Sonnenstunden gegönnt sind. Dafür bot das viele Grün genügend Inspirationsstoff, der sich auf direkt in den Songs auf dem Debütalbum "Every Kingdom" niederschlug. Ganz der Naturbursche bedient sich Howard einer Sprache, die größtenteils an Flora und Fauna angelehnt ist. Während er von Wäldern, dem Meer und Wölfen singt, blinzelt die Sonne förmlich aus jedem Ton hervor, der die gezupften Gitarrensaiten verlässt. Dabei wirken die entstandenen Folk-Pop-Songs im Gegensatz zur Meeresbrise alles andere als aufbrausend und halten sich in dynamischer Hinsicht weitestgehend bedeckt. Selten schwillt einmal ein Song für einen kurzen Moment einmal so sehr an, dass die Kombination aus Finckerpicking und perkussiven Elementen der Melodie spürbar mehr Aufwind verschafft und die über allem schwebende Gelassenheit dem Drang nach etwas mehr Abenteuer weicht. Howards leicht rauchige Stimme lässt sich hingegen zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen und greift die in der Musik getroffenen Nuancen mit viel Feingefühl auf. Die Songs auf "Every Kingdom" wollen Leichtigkeit transportieren, ohne ziellos auf einer Welle zu treiben oder gar einfältig an der Oberfläche zu schwimmen. Damit bietet Ben Howard dem Hörer streckenweise mehr als die reine Lagerfeuer-Romantik, die sein Kollege Jack Johnson so beherzt verbreitet.