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Tom Liwa - Goldrausch GIM/Intergroove
Format: CD
Tom Liwa ist schon recht konsequent: Da hat er sich für sein neues Album "Goldrausch" ein ganz eigenes Konzept ausgedacht - Ukulele und Cello nämlich - und zieht das dann auch gnadenlos durch. Das ist schön, weil man von einem Liedermacher wie Tom ja überhaupt keine musikalische Entwicklung erwartet oder verlangt - das kann aber zum Problem werden, weil die Ukulele nun mal einen recht überschaubaren Wirkungskreis hat. Doch Tom geht sogar noch einen Schritt weiter - was sich allerdings erst bei den wenigen Stücken erschließt, die er mit Band-Begleitung (bzw. weiteren Zutaten) aufbohrt. Denn Tom spielt hier im Prinzip Jazz. Man muss sich nur eine Band, ein Saxophon und ein Orchester vorstellen, und dann hat man (musikalisch) die klassischsten Torch-Song-Balladen, die man sich vorstellen kann. Das ist schon arg clever. Ebenso wie die Texte, auf die Liwa Freunde natürlich auch immer wieder gerne hören. Erstaunlich, dass der Mann nach all diesen Jahren immer noch amüsante Wortkonstellationen findet, mit denen er mühelos auch schwierige Themen wie Tod und Vergänglichkeit, Trennung, Wehmut und Hoffung in unpeinlichster Manier in Liedgut verwandelt. Dennoch muss der Genießer wissen, dass dieses eine der "spröderen" Tom Liwa-Scheiben geworden ist - feinsinnig und versöhnlicher vielleicht als "Lopnor" aber dennoch musikalisch kein Schenkelklopfer. Aber nicht, dass man so etwas erwartet hätte...
-Ullrich Maurer-
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