Jason Pierce sagt über das neue Spiritualized-Album: "Wenn du eine Platte machst, dann muss das in dem Moment die wichtigste Sache der Welt für dich sein. Ich wollte Songs machen, die alles vereinen, was ich am Rock'n' Roll liebe. Da sollte von Peter Brötzmann über Chuck Berry zu Matt Dennis und Brian Wilson einfach alles drin sein. Ich bin eben besessen von Musik, ich liebe es, sie zu kreieren und ich denke nicht, dass man sich dabei an irgendwelche Regeln halten muss." Der Mann sagt die Wahrheit. Man könnte an dieser Stelle einfach aufhören, über "Sweet Heart, Sweet Light" zu reden - und einfach immer wieder hören.

Auch wenn man vielleicht direkt beim ersten Durchlauf die Platte schon für gut befindet, sie wird mit jedem weiteren Durchlauf besser. Man entdeckt all die Dinge, die Jason Pierce in o.g. Zitat anspricht - da ist Rock, da ist Pop, das sind Gospel-Elemente, da ist Soul, da ist Feedback, da ist Rhythmus, da sind epische Passagen. Space-Rock. Space-Pop. Und natürlich die Kombination, wie dies alles zusammengesetzt wurde, sich ergänzt oder bewusst entgegengesetzt wird - das ist manchmal etwas verwirrend, mal aber auch einfach nur wunderschön. Wer weiß schon, wie es in Jason Pierces Kopf aussieht - vielleicht so, wie auf der Platte? Sein Leben scheint den Geschichten nach zu urteilen auch manchmal sehr verwirrend zu sein, von Höhepunkten (die mit oder ohne zusätzliche "Hilfsmittel" erreicht wurden) zu Tiefpunkten (die doppelseitige Lungenentzündung führte 2005 fast zum Tode) war es oft nur ein sehr kurzer Schritt. Das spiegelt sich auch auf "Sweet Heart, Sweet Light" wider. Wenn man dies so wie hier geschehen in epische Songs verpackt, dann ist doch alles gut. Sehr gut sogar.