Die Ramones. Die RAMONES. Ein Name, der noch heute berührt, begeistert, elektrisiert. Ein Name, der vermutlich bis in alle Ewigkeit berührt, begeistert, elektrisiert. In einer guten Welt, in einer gerechten Welt, in einer Welt mit Geschmack. Aber die Ramones sind nicht mehr. 1996 lösten sie sich nach ihrer "Adios Amigos"-Tour auf (damals übrigens in Deutschland im Vorprogramm: Rammstein!), fünf Jahre später starb ihr Sänger. Joey Ramone. Weitere elf Jahre später erscheint nun ein zweites Solo-Album und wenn man das hört: ist man berührt, begeistert, elektrisiert. Joeys Stimme, sie klingt so vertraut. Nach einem guten Freund, den man lange nicht mehr gesehen hat, aber mit dem man sich sofort wieder versteht, den man sofort wieder mag.

Die Arbeiten an diesen 15 Tracks hat Joey nie wirklich beendet. Der Tod war schneller, der Krebs stärker. Du Wichser! Dass wir jetzt doch in Genuss kommen, haben wir Mickey Leigh, dem Bruder von Joey, zu verdanken. "Joey hat uns nie wirklich verlassen. Seine Songs werden noch immer überall auf der Welt gespielt und gehört, die Musik der Ramones ist bekannter und beliebter als zuvor. In den vergangenen acht Jahren habe ich ganze Wagenladungen voller eMails und Facebook-Nachrichten von Joeys Fans bekommen, die von mir wissen wollten, wann das Album endlich veröffentlicht werden würde. Das Werk nun vorliegen zu haben, gibt mir das Gefühl des Triumphs." Mit der Hilfe von unter anderem Richie Ramone oder Joan Jett hat Mickey das Album nun zu Ende gebracht. Danke sehr, danke Mickey. Denn das Album ist klasse. Von Anfang bis Ende, zu jedem Moment, zu jeder Sekunde. "Ich bin mir sicher, dass viele Joeys künstlerisches Schaffen nach dem Hören des Albums in einem anderen Licht sehen. Dass sie eine Seite an ihm kennenlernen, die ihnen zuvor verborgen geblieben war. Natürlich ist das hier der Joey, wie wir ihn kennen und lieben. Gleichzeitig sind aber Stücke enthalten, die anders sind als alles, was man zuvor von ihm gehört hat", sagt Mickey Leigh.

Dabei ist "...Ya Know?" eigentlich nur Joey. Aber und wie. Total, pur, direkt, sehr persönlich und intim. Es gibt Punkrock und sehr reduziertes Zeug, es gibt Balladen und Akkustik-Songs, 60s Pop und Rock N Roll. Eine jede Nummer für sich ist atemberaubend schön. Und manche natürlich noch etwas mehr. Das Joan-Jett-Duett "21st Century Girl" zum Beispiel, der trockene, so lässige Opener "Rock N Roll Is The Answer" oder das klassische "I Couldn't Sleep", das weiche "Party Line" oder das sehnsüchtige, wunderschöne "Waiting For That Railroad". Gänsehaut, Euphorie. Jetzt und bis in alle Ewigkeit.