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Magenta - The Twenty Seven Club

Magenta - The Twenty Seven Club
Tiger Moth/Justforkicks
Format: CD

Teile der letzten Europatour gemeinsam mit Alan Reed hatten die Waliser aus ausgesprochen unerfreulichen, aber in den Bereich der Privatsphäre gehörenden Gründen leider absagen müssen. Ein Grund mehr, sich an ihrer jüngsten Großtat zu erbauen. Denn das ist "The Twenty Seven Club" fraglos. Das Konzeptwerk beschäftigt sich mit dem illustren, aber nicht wirklich beneidenswerten Club der in diesem jungen Lebensalter dahingegangenen Musikstars - u.a. Robert Johnson, Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, die 2. Surfempfehlung führt zu einer recht vollständig wirkenden Liste.

Dieses Unterfangen geht die Prog-Institution mit viel Einfühlungsvermögen, aber auch schwarzem Humor an, wie u.a. das die jeweiligen Todesursachen zitierende, tolle Artwork von Björn Gooßes (Killustrations, Ex-Night In Gales) zeigt. Überdies haben Christina Booth (voc), Rob Reed (bss, guit, key, mand, back voc), Chris Fry (guit), Steve Reed (lyrics) sowie ihr Gast Andy Edwards (drms; u.a. IQ) der Versuchung widerstanden, die Idole platt zu zitieren, denen sie mit dieser Scheibe einen musikalischen Grabstein setzen.

Beispielsweise "The Lizard King" beschäftigt sich natürlich mit dem Doors Frontmann, ist aber lupenreiner symphonischer Progrock à la Renaissance, feiert stilistisch also keine "Celebration Of The Lizard". Und auch wenn der "Ladyland Blues" Jimi huldigt, hat Chris Fry wohl selten so phantastisch à la Steve Howe soliert, wie just hier. Auch Steve Hackett und Tony Banks scheinen um die Ecke zu schauen, wenn es um Leben und Sterben des Mannes geht, der wie kein anderer das E-Gitarrenspiel revolutioniert hat.

Langsam und sanft bis melancholisch ist der Grabgesang für Janis, "Pearl", was Christinas klare und immer völlig mühelos wirkende Stimme noch mehr strahlen lässt. "Stoned" malt ein Porträt des vermutlich begabtesten Rolling Stone, Brian Jones wieder in leuchtenden Yes-Farben, während Christinas Scat hier Rickie Lee Jones evoziert. Und von Robs Synth-Solo zu diesem Song kann man stoned werden. Ausgesprochene Filmmusik-Qualität weist die Kurt-Cobain-Verbeugung "The Gift" auf, während "The Devil At The Crossroads" der Robert Johnson-Thematik angemessen auch akustische (Slide-) Gitarre an den Start bringt.

Die limitierte Erstauflage mit einem Booklet, mit wie gesagt großartigem Artwork und allen Texten, bietet noch eine Bonus-DVD auf, die neben dem Album im 5.1.-Surround überdies ein sympathischer weise auch massive Verspieler und Übungs-Phasen dokumentierendes "Making Of" sowie den Promo-Clip zum "Lizard King" birgt. In Summe ein angemessen wertiges Gebinde für diese wunderschöne, anspruchsvolle und beziehungsreiche Musik.



-Klaus Reckert-


Trailer
"The Lizard King"

 
 
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