Jetzt wollen es die Jungs aber wissen. Nachdem sie jüngst mit ihrem 12 Jahre alten "Pennybridge Pioneers"-Album getourt sind und dieses zur Feier des Tages in Ganzheit gespielt haben, schieben sie nun ein Album nach, auf dem sich bisher eher rare Songs befinden - stammend aus der Zeit zwischen der Entstehungsphase eben dieses Werkes bis heute. Obendrauf gibt es noch eine DVD und zwei nagelneue Songs. Grund: Millencolin feiern Geburtstag. 20 Jahre. Herzlichen Glückwunsch.
Und was soll man sagen? Das Ding ist super. "The Melancholy Connection" klingt nämlich trotz seiner zum Teil nicht mehr ganz so frischen Lieder ziemlich - genau - frisch. Höchst motiviert, leidenschaftlich und eben häufig nach jungen, nach jüngeren Millencolin. Schnell, kräftig, schön nach vorne punkrockend. Das gilt auch für die beiden neuen Nummern, die das Album direkt eröffnen. "Carry You" und ganz besonders "Out From Nowhere" haben Power, Tempo und steigern die Vorfreude auf ein hoffentlich bald mal wieder komplett neues Album ("Machine 15" ist nun auch schon wieder vier Jahre alt) doch erheblich. Bis dahin erfreuen sich Fans und Freude an B-Seiten wie dem großartigen "Absolute Zero" oder "The Downhill Walk". Denn jetzt mal ohne Scheiß, das sind schlichte Superhits, das sind Millencolin in Bestform und für jede andere Band wären das Durchbrüche. Die Schweden packen es auf die B-Seite von "Kemp". Respekt. Noch besser: es gibt noch mehr famoses Liedgut auf dieser Scheibe, nur weniges fällt ein wenig ab.
Ziemlich toll ist dann auch die DVD geworden. Angefangen bei auf Gitarrenköpfen montierten Kameras und weiteren abgefahrenen Einstellungen und Splitscreens über Interviews aus dem Off bis zu reichlich gutem Inhalt. Massig Live-Aufnahmen (ganz viel aus Köln!), aktuelle Interviews, alte Videodrehs sowie noch ältere Eindrücke aus dem Westbeach Studio mit Brett Gurewitz. Durch die Bank sympathisch, sehr interessant und für Fans vielleicht sogar ein Muss.