Julian Corrie mag Pop, Julian Corrie mag Eurodance - so viel hat man schnell begriffen. Der in Glashow lebende Londoner könnte mit seinem Debüt die Heraklesprüfung gelingen, den Ruf der ungeliebten Genres wieder in freundlicheres Licht zu rücken. Vielseitig, nicht dahingerotzt und aus dem ewigen Gleichklang angesagter Poptunes ausbrechend, kommt "Light Of The North" als 00er-Jahre Dubstep-Held des Dancefloors daher. "Hey Sound!" darf die Clubs beglücken, "Better For Now" das Herz. "Ribbon Falls" hingegen ist ganz groß. Wer der Platte skeptisch gegenübersteht, darf zum Start mal diesen Track kosten, bitte mit angemessen Druck hinter der Membran. Dieser Song verhindert genau wie "Stop The Clocks", dass das Projekt vom Start weg in die Partyecke abrutscht.
Wie sehr sich der Miaoux Miaoux-Sound in Electroklänge verguckt hat, kann man am Equipment ablesen. Das Einzige, was hier nicht nach Synthies klingt, sind Gitarre und Mr. Corrie höchstselbst. Was natürlich nicht heißt, dass man auf Piano und Streicher verzichten müsste. Am Effekt auf der Stimme hätte aber gelegentlich gespart werden dürfen - bei "Sweep Clean" klingt der 26-Jährige wie die Reunion der Backstreet Boys. Rein stimmlich, versteht sich. Das Gesamtpaket ist hörbar, tanzbar, gut: Pop, Punkt aus.