Ist das ein Dankeschön an die Fans? Oder gar ein Abschied, weil's nicht mehr fluppt? Wohl eher nicht. Nach neun Jahren und gerade einmal vier Studioalben ein Best-Of rauszubringen, scheint fast zwingend der Notstopfen an die Plattenfirma.

Nach welchen Kriterien bewertet man so einen Sampler? Eigentlich doch nur anhand der Selektion, vielleicht auch gelungener Anordnung. Welche Hits sind für die Ewigkeit geschrieben, an welche möchte man lieber nicht erinnert werden? Das sollte für die Kaiser Chiefs keine allzu schwere Frage darstellen, soviel Auswahl gibt es nicht. Und oha - nicht nur ein Best-Of, sondern auch noch ein Best-Of-Singles! Im Falle von U2 mag so etwas Sinn ergeben, bei den Indie-Helden aber reduziert sich hiermit der Pool der zu filternden Stücke auf sage und schreibe 16 weltbewegende Titel. Eigentlich hätten also ohne großes Palaver auch gleich alle auf die Kompilation gepasst, aber das wäre dann vielleicht doch eine Nummer zu peinlich. Denkt man. Tatsächlich aber sind einfach sämtliche Auskopplungen der Band auf eine Scheibe gepackt worden. Das nennt man Arbeitsersparnis! Wir machen ein Best-Of und Auswahlkriterium hierfür ist: Welcher unserer Songs war Single, welcher nicht? Ganz einfach. Damit sich auch ja niemand beklagen kann, gibt es als Dreingabe und kleinen Mundknebel das bisher unveröffentlichte "Listen To Your Head" dazu, das zwar - natürlich - ganz nett ist, sich stilistisch aber klar zwischen den erfolgloseren letzten beiden Alben ansiedelt. Bravo!

Immerhin, das Charts-Resultat der bisherigen Karriere: Eine Single auf 1, das zugehörige Album auf 1 und seit 2008 keine Top Ten-Platzierung mehr. Eigentlich sogar überhaupt keine, lediglich in Belgien haben es die schwächelnden Chiefs den Leuten noch immer angetan. Vielleicht bekommt dort auch "Souvenir" Verkaufszahlen.