Aktuell stürmt der (nächste) Mann mit der Maske die Charts, Facebook und im Grunde mal eben die ganze Republik. Mit deutschem HipHop, mit "Raop". Und ja, Cro ist ganz klar besser als viele andere. Aber trotzdem sind andere besser als er.
Denn auf seiner ersten Scheibe ist er zwar manchmal so richtig klasse, manchmal jedoch leider auch nicht so. So gar nicht sogar. Denn mancher Text und leider zu viel Text kommt einfach zu gezwungen schmutzig, zu gewollt prollo, wirkt nicht ehrlich. Und das hat er im Grunde gar nicht nötig, denn Humor und Charme stehen dem Bengel viel besser. Das Augenzwinkern, das Intelligente, der Wortwitz - das Gute eben. Oft beweist er es, oft muss man schmunzeln, lachen, freut sich über tolle Zeilen wie "Ich geh nicht ran, wenn mich der Ernst des Lebens anruft" oder "Manchmal denk ich, wie's wohl wäre, wenn ich nicht wär, wer ich bin. Aber kein Mensch steht mir so gut wie ich". Zu häufig aber macht Cro den Macho, den bösen Buben und genau den nimmt man ihm nicht ab. Aber gut, seine Entscheidung, der Erfolg spricht für ihn.
Musikalisch sieht's dagegen besser aus. Denn klar erinnert manch Beat an die Beginner, hat der Pop auf "Raop" was von Fettes Brot und nicht selten hat man das Gefühl, dass ein gewisser Samy Deluxe einen ziemlich großen Einfluss auf den Sprechgesang von Cro hatte. Auch wenn er hier nicht so dreckig, so erwachsen rappt wie das Hamburger Urgestein, logisch. Doch sei es drum, Nummern wie das wirklich fantastische "Intro", der nicht minder fantastische Titeltrack oder auch "Geile Welt" oder "Nie mehr" sind schlicht und ergreifend tolle HipHop-Tracks, Allesamt poppige, eingängige Sachen, spannend und vielfältig, die diese Platte absolut nötig machen. Andererseits...