Zeit für Joss Stone? Zeit für die neuen Soul Sessions? Zeit für eine Flasche Rotwein. Eine gute sollte es sein. Geht ja um Genuss grad. Geht um das Soul-Wunderkind Joss Stone, das Anfang 2004 die ersten Sessions und damit ihr Debüt veröffentlichte und die jetzt - inzwischen als Brit Award- und Grammy-Gewinnerin - einen Nachfolger veröffentlicht. Das Prinzip ist identisch. Stone singt Klassiker aus der Geschichte des Souls.

Also. Flasche auf, einschenken. Platte an. Mit "I Got The..." von Labi Siffre geht es los. Irgendwie klassisch, irgendwie typisch und ganz sicher stark. Weil die Stone eben eine sackstarke Stimme hat. Die kommt bei "(For God's Sake) Give More Power To The People)" von den Chi-Lites noch besser, weil noch kräftiger. So etwas nennt man gerne mal einen Hit. Und wo man grad dabei ist: Nachschenken, "While You're Out Looking For Sugar" (im Original von Honey Cone) hören. Die Single, der nächste Hit. Wenn Soul, dann gerne auch mal so.

Aufgenommen wurde das Album Nashville, wie damals wurde mit Steve Greenberg und dessen Label S-Curve zusammen gearbeitet. Auch Ernie Isley macht mit, Betty Wright auch. Am Ende sind es elf Lieder geworden. Mit "The High Road" von den Broken Bells (genau: Danger Mouse und der The Shins-Sänger) gibt es eine schöne Überraschung und den nächsten Hit, mit "Teardrops" von Womack & Womack leider auch einen Ausfall. Der Rest geht klar, ist gut, "The Love We Had (Stays On My Mind)" von The Dells sogar super. Gar nicht, weil der Song so besonders ist. Gar nicht, weil die Musik hier so kickt. Sondern weil Stone hier so gut ist und es ein wahrer Genuss ist, ihr zuzuhören. Manchmal. Meistens.