Verhangene Wolkenschleier trüben den Blick auf das Wesentliche und laufen Gefahr eine gewisse Ziellosigkeit hervorzurufen. The Helio Sequence stecken mit ihrem nunmehr fünften Album "Negotiations" mitten in einem solchen Schleier aus vielen musikalisch weich gebetteten Songs, deren sphärische Klangpoesie zwar kurzweilig reizvoll erscheint und durchaus schöne Momente aufweist, über die volle Distanz des Albums aber eben auch zu wenig bestimmend ist und ohne wirkliche Pointen vor sich hinschlurft. Auf dem Nachfolger zu "Keep Your Eyes Ahead" tauchen Brandon Summers und Benjamin Weikel in ihre gewohnt luftige Dream-Pop-Klangsphäre ein, die im Vergleich zum Vorgänger aber zu wenig Halt bietet und den Hörer mit ausreichend Reverb und Hall-Effekten im Schwebezustand hält bzw. die Tür zur Weitläufigkeit aufstößt.

Ein Konzept, das in der Vergangenheit etwas verhaltener in die Tat umgesetzt wurde, nun aber aufgrund der erhöhten Dosis an Wirkungskraft verliert. Besonders ab der zweiten Hälfte des Albums nimmt die Intensität und auch melodiöse Anziehung merklich ab und verläuft sich in großen Schritten bis hin zur erschlafften Hülle dessen, was The Helio Sequence sonst so sorglos auf dem Notenpapier zustande bringen. Unwesentlich berührend formiert sich das besänftigte, glatte Klangbild immer weiter fort und dreht sich dabei zunehmend um die eigene Achse. Nur vereinzelt vermag es das Duo sich aus diesem Strudel zu befreien und kann mit den neuen Songs an große Momente ihres Schaffens anknüpfen. Es bleibt zu hoffen, dass die Band spätestens zum nächsten Studio-Besuch wieder zur gewohnten Durchsicht im Nebel-Dickicht zurückfindet.