Nachdem sie erst im vergangenen Jahr ihr selbstbetiteltes Hassle-Debüt veröffentlichten, hauen Turbowolf nun schon den nächsten Silberling raus. Der aber ist nur vier Songs lang und besteht ausschließlich aus Fremdkompositionen. Ob man die braucht? Ja. Und nein.

Gleich der erste Song ist mal rausgeschmissene Mühe. Denn wo liegt der Sinn für eine Rock N Roll-Band wie Turbwolf einen Song der Rock N Roll-Band The Hives zu covern? Besonders dann, wenn sie dabei komplett auf Überraschungen verzichtet? Eben, "See Through Head" ist hier egal und deshalb doof. Deutlich besser, ohne einen jetzt komplett aus der Bahn zu schubsen, kommt "Electric Feel", im Original von MGMT. Auch hier scheinen sich die Bristol-Boys nicht die größten Gedanken gemacht zu haben, haben dem Ganzen aber doch ein bisschen Dreck verpasst und das - passt. Bei "Captain Caveman" von Lighting Bolt tritt wieder das Hives-Problem auf. Warum haben sie das gemacht und wieso nur so? Langweilig, leider. Als vierten Song dann gibt es "Somebody To Love" und hier gibt es ein anderes, zugegeben: persönliches, Problem. Denn diese Nummer, im Original von The Great Society, berühmt geworden durch Jefferson Airplane, haben auch schon mal die Ramones gecovert und damit einen privaten Alltime-Favoriten geschaffen. Hört's euch an, die Nummer ist auf "Acid Eaters". Turbowolf aber machen ihre Sache hier auch sehr gut. Sie rotzen die Nummer runter, sie malträtieren sie, sie hauen ihr auf den Mund und das macht endlich mal Spaß. Was am Ende aber auch nur bedeutet, dass es hier zwei schlechte und zwei gute Lieder gibt. Und das? Ist viel zu wenig.