"Ich habe einen Loop und einen Fieps, damit kann man guten Elektro backen." (Zombie Nation) - die Audiolounge fand statt in der Berliner Akademie der Künste kurz vor dem Ende des letzten Jahrtausends. Es gab sie nur für einen Abend, in einem Raum. Die akustischen Spuren, die sie hinterlässt, sind allerdings mit dem Begriff "experimentell" nur unzureichend beschrieben.

Vier Künstlergruppen, darunter die Weilheimer Console, To Rococo Rot sowie ein Hörspielautor, schufen ein elektronisches Klangfundament, welches aus vorbereiteten Soundminimalismen vor Publikum zu einem VJ-unterstützten audiovisuellen Ganzen wurde. Weiterer ungewöhnlicher Umstand: Die Künstler befanden sich auf einer offenen Plattform, die Distanz zum Publikum war vollends aufgehoben. Von Songstrukturen kann man hier nicht im entferntesten sprechen. Die vier, je 30minütigen, Tracks schwanken zwischen vinyleskem Knistern, minimalistischem Techno und atmosphärischem Rauschen. Dass die visuelle Komponente hier fehlt, hält dem geneigten Hörer andererseits die Option offen, eigene Bilder entstehen zu lassen. Somit kann dieser Livemitschnitt aus dem Soundlabor nur einen begrenzten Teil des ursprünglichen Projektes wiedergeben. Zu empfehlen aber sind diese Aufnahmen nur dem wirklich aufgeschlossenen Elektronikfetischisten, der sein Frühstücksei am liebsten in der Mikrowelle zubereiten würde.