Da muss man ein bisschen ausholen: Schon seit einigen Jahren schleppte Maria Taylor auf ihren Touren die halbe Familie mit - sowohl die musikalische Saddle Creek-Mafia, wie auch die tatsächliche, bestehend aus ihrem Bruder Casey und der Schwester Kate. In dieser Melange aus dem Conor Oberst-Umfeld schwamm unter anderem auch Taylor Hollingsworth mit, seines Zeichens auch einer dieser Songwriter, die die Nähe von Kollegen (bzw. Kolleginnen, wie sich dann herausstellte) suchen und der u.a. bei Conors Mystic Valley Projekt seinen Mann stand. Zwischenzeitlich berichtete Maria dann mal, dass Kate an einer Solo-Scheibe arbeite - bis dann bei der letzten Tour das nun ausformierte Projekt Dead Fingers als Support-Act fungierte.

Und das sind dann Taylor Hollingsworth und Kate Taylor, die sich immerhin so nahe gekommen waren, dass sie nun verheiratet sind. Musikalisch freilich ist das gar nicht mal so sehr herauszuhören, denn Kate und Taylor sind schon zwei sehr unterschiedliche Charaktere: Taylor hat eine näselnd-nölige Quengelstimme, die auf dem Papier eigentlich gar nicht zu dem glasklaren Organ Kates passt. Und während Taylor vertracktes Songwriting auf traditioneller Country-Folk-Basis bevorzugt, liebt Kate offensichtlich leicht spinnertes, melodisches Liedgut. Das Merkwürdige dabei ist allerdings, dass sich diese auch stilistisch sehr unterschiedlichen Elaborate in der Kombination bzw. Gegenüberstellung ganz wunderbar ergänzen und sogar zusammen passen. Auch wenn man sich an den gemeinsamen Gesang des ungleichen Paaren zunächst gewöhnen muss. Das, was Kate und Taylor am Ende nämlich verbindet, ist die gemeinsame Hingabe zu ihrem Tun, was sich in jeder Phase dieser Scheibe äußert. Harmonie muss sich also nicht immer auf Brian Wilson oder CSN&Y reimen, wenn der Funke, der alles befeuert nur hell genug schwelt.