Schule? Nein, eher nicht. Aber erste Klasse. Murmansk servieren uns ein wunderschönes neues Album. Wobei wunderschön vielleicht etwas verwirrend sein könnte, denn "Rüütli" ist eher verwirrend als eine klassische Schönheit. Womit wir uns nicht im Kreis drehen.
Murmansk kommen aus Finnland und spielen ihren eigenen Sound, den sie aus unterschiedlichsten Stilen gekonnt zusammen mixen. Aus Prog, Post und Rock, Indie, Wave und Shoegaze, ein bisschen Elektronik und etwas 1980er Flair. Das geht dann laut und lärmend, aber auch butterweich und fast zerbrechlich, was "Rüütli" vielfältig und spannend, aber - Könner halt, diese Finnen - nie übertrieben wirr oder zu anstrengend macht. Nur ein bisschen verwirrend eben, weil wirklich viel passiert und es die Band um Sängerin Laura eindrucksvoll schafft, eindrucksvolle Lieder zwischen The Gathering, Depeche Mode, Dredg und Isis zu schreiben und zu spielen und die Leute trotzdem zu jeder Zeit bei der Stange zu halten. Dass jetzt natürlich nicht jede der elf Nummern eine ultimative Geschmacksbombe ist liegt in der Natur der Sache, wirklich schlechtes Zeug aber liefern sie auch nicht ab. Sondern ein weiteres Erste-Klasse-Album.