So muss zeitgemäßer Hippie-Schrammelpop einfach klingen! Das Quartett aus London zeigt auf diesem zweiten Album genau jene Entwicklung, die man sich grundsätzlich von Acts dieser Art wünschte. Die unkonventionellen Do-It-Yourself Riffs und -Harmonien, die Veronica Falls von Anfang an der Lehrbuch-Dramaturgie studierter Musikanten vorziehen, treffen hier auf sorgsam ausgearbeitete Songstrukturen mit einer erfreulich frischen Pop-Note, die dann mit ungebremster Spielfreude vorgetragen, ja ausgelebt werden. Um mal einen Vergleich zu bringen: Throwing Muses brauchten ihre halbe Karriere, um mit ähnlichen Mitteln zu ähnlich effektiven Ergebnissen zu gelangen. Aber nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich sind Roxanne Clifford, Patrick Doyle und ihre Mitstreiter erwachsen geworden: Die Lyrics drehen sich nicht mehr einfach um das "Spaß haben", sondern um das Verarbeiten der alltäglichen Realitäten. Und selbst unter dem Gesichtspunkt, dass alle beteiligten keine Neulinge sind und vorher schon in anderen Bands spielten, bietet diese Scheibe jene jugendliche Begeisterungsfähigkeit und Frische, die das Ganze nichts nur selbstverständlich und logisch erscheinen lässt, sondern vor allen Dingen auch glaubhaft macht.