Genau genommen bräuchte Scheiben wie diese eigentlich niemand mehr zu machen - einfach deswegen, weil es sie (in nahezu identischer Form) schon hundertfach gibt. Der Niederländer John F. Klaver hat sich als musikalische Heimat ausgerechnet den Standard-Blues-Rock ausgesucht - und arbeitet dabei jedes Klischee, nach dem dieses Genre verlangt, auch buchstabengetreu ab: Es gibt also jede Menge Standard-Blue Notes und (eine Krankheit dieses Genres) unzählige Soli, die den Virtuosen Klaver (und Ansatzweise den Organisten Bon Fridzema) ins Zentrum stellen. Das soll nicht heißen, dass Klaver seine Sache schlecht macht - und nicht ein Mal, dass er sich nicht bemühte, zumindest ansatzweise aus seinem Korsett auszubrechen. Aber: Er tut dies auch nicht besonders aufregend. Zum einen ist er nicht unbedingt ein klassischer Sänger und zum anderen gibt er sich keine Mühe, das Songwriting jenseits der vorgegeben Klischees mit eigenen Impulsen auszufüllen. Klaver fühlt sich von Jimi Hendrix inspiriert - aber bei allem Respekt vor seinen rein instrumentellen Fähigkeiten: Hendrix war kein Technokrat, sondern vor allem ein Songwriter und Performer. Das freilich geht Klaver ab.