Sebastian Müller aus Oberhausen ist einer dieser typischen Liedermacher, die die Gunst der Stunde nutzen und im angenehm temperierten Deutschpop - (hier mit vergleichsweise hohem Folkanteil) ihr Heil suchen. Als klassischer Songwriter beschreibt er dabei sein Leben aus seiner Sicht. Das ist soweit ganz in Ordnung - da man ja so am besten glaubwürdig sein kann. Das Problem ist nur, dass Sebastian nichts Aufregendes zu erleben scheint und das, was er zu sagen hat, auf eine geradezu aufdringliche Art uninteressant ist. Ähnlich ist das mit dem Gesang: Sebastian hat keine Stimme, die für den Gesang geboren wurde. Auch die Songs, die der Meister hier verfasst, erscheinen musikalisch nicht unbedingt zwingend notwendig. Das, was Sebastian hier macht - durchaus redlich, ordentlich und keineswegs richtig schlecht -, vermisst nur halt mit Sicherheit kaum jemand. Seine offensichtliche Routine und die ordentliche handwerkliche Umsetzung können den fehlenden X-Faktor, dessentwegen man sich für sein Werk begeistern könnte, nicht wirklich ersetzen.