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The Strokes - Comedown Machine

The Strokes - Comedown Machine
RCA/Sony Music
Format: CD

Zu Beginn des neuen Jahrtausends hätte man wohl mit einigem gerechnet, aber nicht unbedingt mit einem New Yorker Quintett, das mit seinem Debüt "This Is It" die Indie-Rock-Welt in Windeseile auf den Kopf stellen würde. Die gerne als "Saviours of Rock'n'Roll" bezeichneten Jungs in Lederjacken, Converse-Schuhen und Strubbelfrisuren sind mittlerweile zu einer Band herangewachsen, die den einstigen Erfolg von damals nicht mehr als Messlatte ihres kreativen Schaffens ansehen, den Post-Punk vergangener Zeiten geradewegs aus dem Studio verbannt und gegen eine hohe Dosis an 80s inspirierten Synthesizern eingetauscht haben. Ein Umstand, der vielleicht nicht mehr den Durst der heutigen Indie-Kids nach rebellischen Gitarren und einer allgemeinen "Fuck that"-Attitüde stillen dürfte, aber auf der anderen Seite die Gelassenheit zum Ausdruck bringt, mit der die Band die Herausforderung eines von den Medien und Fans gleichermaßen eingeforderten"Hit-Albums" begegnet ist.

"Comedown Machine", das fünfte Studiowerk der Herren rund um Sänger Julian Casablancas, setzt auf solide groovendes Songwriting mit Synthie-Dauereinsatz, verzerrten Gitarren und einem teilweise irritierenden Falsett-Gesang Casablancas, der die Kopfstimme so sehr für sich entdeckt hat, dass diese über weite Strecken des Albums hinweg zu seinem Begleiter wird. Die klassische 80s-Kniefall wird anhand der ersten Single-Auskopplung "One Way Trigger" geprobt, der Balladen-Charakter von "80s Comedown Machine" in Melancholie getaucht und die einzig würdige Punk-Rock-Referenz auf "50/50" bis zum Anschlag aus den Tiefen der zum Grölen aufgekratzten Kehle hinauf befördert. Der neben den immer wieder forsch aufspielenden Gitarren womöglich deutlichste Beweis, dass The Strokes den Hörern auch im Jahr 2013 noch standesgemäßen Rock'n'Roll vor die Füße werfen können. Wer den Kampf gegen überzogene Erwartungen schon im Vorfeld nicht gewinnen kann, der marschiert eben mit kleinem Richtungswechsel und ein paar Zutaten aus der musikalischen Trickkiste glorreicher Momente durch ein etwas weniger aufreibendes, aber dafür gereifteres Klangbild als noch vor ein paar Jahren. Keine schlechte Bilanz.



-Annett Bonkowski-



 
 
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