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Roxy Music - Concerto

Roxy Music - Concerto
NMC Music/EFA
Format: 2CD

Böse Zungen behaupten, daß alle essentiellen Rockplatten bereits in den 60er Jahren veröffentlicht wurden. Und tatsächlich gab es Anfang der 70er einen Mangel an innovativen, musikalischen Ideen. So wirkte das plötzliche Auftauchen der provokanten Elektro-Rock 'N' Roller von Roxy Music im Sommer 1972 außerordentlich anregend. Die Kombination aus Bryan Ferrys arrogantem Glamour, Brian Enos bizarren Synthesizereskapaden, Andy MacKays eingängigen Saxophon- und Oboenklängen und Phil Manzaneras unberechenbarem Gitarrespiel war damals einmalig. Nachdem Eno die Band nach nur zwei Alben im Streit verlassen hatte, löste sich Roxy Music unter der Führung von Ferry nach und nach vom experimentellen Sound der Anfangstage. 1979 brachten sie "Manifesto" heraus, eine Sammlung dezenter Unterhaltungssongs für Disco und Radio.

Die nun erschienene Doppel-Live-CD "Concerto" dokumentiert diesen Übergang. Die 13 Stücke vom 12. April 1979 in Denver und die beiden Bonustracks vom 04. April 1979 in Oakland setzen sich aus alten ("Love Is A Drug") und neuen Hits ("Angel Eyes") sowie selten live gespielten Werken ("Ladytron") zusammen. Aus heutiger Sicht fällt das Ergebnis jedoch zwiespältig aus: Die eingängigen, charmanten Popmelodien auf Songs wie "Angel Eyes" klingen immer noch erstaunlich frisch, die synthesizerlastigen Darbietungen wie "Trash" hingegen reichlich antiquitiert. An den alten Liveaufnahmen sind die letzten 10 Jahren, in denen Bands von U2 bis Radiohead die Elektronik in der Rockmusik salonfähig gemacht und vor allem weiterentwickelt haben, nicht spurlos vorübergegangen.

"Concerto" wird zumindest den nostalgischen Roxy Music Fan zufrieden stellen. Für diesen sind die 75 Minuten die richtige Einstimmung auf die Comeback-Abschiedswelttournee, die Ferry, MacKay und Manzanera im September diesen Jahres für drei weitere Konzerte nach Deutschland bringen wird. Brian Eno freilich konnte nicht zur Rückkehr überredet werden und arbeitete lieber drei Jahre lang mit dem Frankfurter J. Peter Schwalm an dem komplexen Ambientalbum "Drawn From Life". Eno tat gut daran, ist doch Brian Ferrys Stern am Glamorhimmel längst verglüht - vielleicht schon damals auf der Manifesto Tour 1979.



-Christof Herrmann-



 
 
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