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The Ark - We Are The Ark

The Ark - We Are The Ark
Virgin
Format: CD

Die Beziehung von The Ark zur Popmusik der 80er Jahre verhält sich so wie die Relation vom Gesagten zum Gemeinten. Was gesagt wird, nimmt man zwar zur Kenntnis, will sich aber nicht entscheiden, ob es auch genau so gemeint ist. Schon das Cover in der glatten und zur Zeit offensichtlich sehr beliebten Ken-und Barbie-Optik lässt Zweifel zu, ob es sich hier eher um eine Parodie oder um eine Hommage an die 80er Jahre handelt.

Der Albumtitel "We Are The Ark" verrät jedoch ein gewisses Selbstbewusstsein, mit dem die fünf Schweden sich der Welt vorstellen wollen. Diese Einstellung findet sich auch in der Single "It Takes A Fool To Remain Sane" wieder, dessen Aussage ("Do, do, do! What you wanna do, Don't think twice, do what you have to do, Do, do, do! Let your heart decide, what you have to do, that's all there is to find"...) im Almanach der Popsongs stehen müsste, falls es diesen gäbe.

Kaum bemüht, die Dekadenz von früher zu verstecken, sind auf diesem 12 Popsongs vertreten, die sich allesamt, ob er das nun will oder nicht, im Ohr des Hörers einnisten. Manchmal ist das ganze allerdings, selbst für die gegebenen Verhältnisse ein wenig zu dick aufgetragen, wodurch die Texte etwas nach Co-co-co-co-caiiine klingt ("It's a royal kind of wham-bam figure, it's abrieved in the sense of being up-john and senseless it's a see-saw sickness, it's a snake-bite, low chant jive on the centurys' crime"). Ziehen ist überhaupt ein guter Ansatz, um über die musikalischen Parallelen zu sprechen: Madness, Culture Club, die Housemartins; es könnte jede Band der 80er als Vergleich dienen. Sofern sie nicht zu sehr der Kraft des Synthesisers vertrauen, wie es etwa bei den alten Depeche Mode, Yazoo oder neuerdings bei Zoot Woman geschehen ist. Hier sind die Songs eher von Hand gespielt als programmiert, sofern man von den so klebrig-süßlichen Streichern absieht. Diese haben unter anderem zur Folge, dass die vergangene Karriere des Sängers als Musical-Darsteller bisweilen durch klingt - "Westside Story", an "Joseph", "Hair" oder "My Fair Lady" und wie sie alle heißen.

Kurz: Alles, was man in den vergangenen Jahren besser nicht gut fand, darf man jetzt wieder hören. Und das ist nicht zuletzt Platten wie dieser zu verdanken. Ob das nun ein Verdienst oder ein Verbrechen ist, muss jeder selbst entscheiden.



-Laura Scheiter-



 
 
 

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