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Tonträger-Review
 
Jon Hopkins - Immunity

Jon Hopkins - Immunity
Domino Records/GoodToGo
Format: CD

"Immunity", das vierte Studioalbum des Londoner Musikers und Produzenten Jon Hopkins, liest sich wie eine Genre übergreifende Symbiose von Techno und Ambient, bei der sich ein digitales kühles Klangbild mit der natürlichen Vielschichtigkeit aus Field Recordings verbindet. Dabei herausgekommen ist ein Werk, dessen Tiefgründigkeit und bedingungsloser Entdeckungsdrang dazu führt, dass wir uns in eine collagenhafte Soundwelt befördert sehen, die weit über das normale Bewusstsein hinausreicht und mit viel Liebe zum Detail darauf abzielt, gängige Muster aufzubrechen sowie die geschaffenen Normen elektronischer Musik außer Gefecht zu setzen.

Hopkins schafft dies durch eine bemerkenswerte Feinfühligkeit und den unbändigen Drang, die zahlreichen Texturen zu einem wahren Schichtkunstwerk zu verbinden, bei dem am Ende alles auf unmittelbare Weise in einem vor dem inneren Auge entstehenden Kopfkino mündet. Der Reiz von "Immunity" liegt dabei vor allem in seiner konträren Natur, die sich ebenso über explosive, basslastige Beats sowie filigrane Pianomelodien definiert.

Als unbestechlicher Soundtüftler liegt Hopkins nichts ferner als an der Oberfläche der Dinge zu kratzen und so transportiert er seine Gedanken in eine klanglich tiefer gelegene Sphäre, die bisweilen berauschend und entrückt zugleich erscheint. Dafür, dass der klassisch studierte Pianist Hopkins trotz einiger Soloalben bisher eher im Hintergrund agierte, vorrangig als Studiomusiker und Produzent in Gesellschaft von Brian Eno, Imogen Heap oder auch Coldplay tätig war, ist "Immunity" zweifelsohne ein Werk, das ihn aus diesem Schattendasein befördert und wohl nur in der Form denkbar ist, gerade weil Hopkins sich mit der nötigen Ruhe auf diesen vor ihm schwebenden Klangriesen eingelassen hat, den er nach Belieben in seine Einzelteile zerlegt oder aber auch zu einem großen Ganzen zusammenschraubt. Dem Hörer offenbart er damit ein kontinuierlich spannendes Umfeld mit einem ruhelosen Charakter, in dem Zeit und Raum ganz nach Hopkins eigenen Vorstellungen geformt werden.



-Annett Bonkowski-



 
 
 

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