Als Sounddesignerin versteht es Emika bestens mit der musikalischen Sprache und deren Vokabular umzugehen. Kein Wunder also, dass sich ihre Songs ebenso gut dazu eignen sich auf eine klangliche Erkundungstour durch den Dub Pop zu begeben. Auch auf ihrem zweiten Album "Dva" fällt dieser reichlich düster aus und räkelt sich bisweilen in einem expressionistischen Soundgerüst, das einen hörbaren avantgardistischen Pinselstrich sichtbar werden und elektronische Klanglandschaften entstehen lässt. Diese ziehen in einer Art Schwerelosigkeit vorüber, beschränken sich aber nicht darauf, nur oberflächlich an den Sinnen zu kratzen, sondern sind darauf ausgelegt, tiefer ins Bewusstsein vorzudringen. Die sich darbietende Fülle an vertrauten und fremden Sounds beruht auf der beständigen Weiterentwicklung des Schöpfungsradius, den Emika auf ihrem zweiten Album spürbar noch ein Stück weiter ausbaut. Nicht, ohne sich jedoch dabei auch auf ihre Wurzeln zurückzubesinnen oder sich einer Cover-Version von Chris Isaaks "Wicked Game" anzunehmen, die alles andere als darauf abzielt, ein originalgetreues Abbild zu sein und dabei einen ganz eigenen Stempel aufgedrückt bekommt. Auch nach mehreren Durchläufen wird sich das große Ganze von "Dva" erst vergleichsweise langsam erschließen, dafür aber sicherlich umso mehr in die Empfindung rücken.