Das wird böse Worte geben. Da werden die Leute kotzen, meckern und den Kopf schütteln. Und die anderen werden "Yeezus" abfeiern, lieben, laut lachen und es genau so finden, wie es ist: saugut.
Kanye West dreht hier nämlich einfach mal durch. Und macht was er will. Das Resultat sind Party-Tracks und beste Unterhaltung, sind Stücke, die man so von diesem Kerl noch nicht gehört hat, sind Nummern voller Acid und House und Industrial und Skrillex und The Prodigy und vor allem einer unglaublichen Power und herrlicher Durchgedrehtheit. "Yeezus" klingt wie ein vertonter Kindergeburtstag erwachsener Menschen. Es klingt wirr und wild, brachial, ignorant, mutig, aufregend und mitreißend.
"On Sight" beginnt anstrengend, entpuppt sich mit seinen FETTEN Beats und plötzlichen Chören aber als perfekter Einstieg. "Erwarte kein normales Album, erwarte mehr!" Und es gibt noch mehr, es gibt feinste Tracks wie das düstere, sehr imposante "New Slaves", Großkotziges wie "I Am God" und Aggressives wie "I'm In It", es gibt berühmte Gäste und Produzenten wie Justin Vernon Bon Iver, Daft Punk, Frank Ocean, RZA, Kid Cudi oder Hudson Mohawke und es gibt ein überraschend überraschendes und vor allem überraschend großartiges Rap-Album, das eigentlich kein Rap-Album ist.
Was es aber nicht gibt sind Cover, Booklet oder anderen Schnickschnack. Die CD kommt unbeschriftet in einer sonst leeren Hülle. Es gibt auch keine Videos, keine Interviews (West gab ein einziges) und keine wirkliche Promotion. Weil West es so will.