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In Extremo - Sünder ohne Zügel

In Extremo - Sünder ohne Zügel
Island/Mercury
Format: CD

Kennt Ihr das eigentlich auch?

Musikjournalist [Marke "Ich weiß gar nicht, warum ich heute wieder so WICHTIG bin"]:
"Was wird das neue Album den Fans bringen?"

Rockstar [Marke "Ich weiß gar nicht, warum ich heute wieder so COOL bin"]:
"Das neue Album wird auf jeden Fall nochmal viel, viel HÄRTER."

So nachzulesen in nahezu allen Interviews mit Mitgliedern von Metal-Kapellen (na, wer wird auch schon in die Feder diktieren wollen, "das nächste wird endlich mal so ein richtiges kuschelrockkompatibles Warmduscheralbum"?), so wars natürlich auch bei In Extremos neuer Lehrstunde in Sachen (Teutsches) Mittelalter meets Rock. Das Besondere: Es stimmt. Obwohl das notorisch schwer zu quantifizieren zu vergleichen ist, haben In Extremo gefühlsmäßig noch nie so hart gerockt wie auf "Sünder ohne Zügel". Das hat vor allem mit dem Gitarrensound zu tun, aber auch mit den Tempi, die manche Stücke vorlegen. Und mit manchen Klangfarben...

Das Eröffnungstück "Wind" dürfte Hit-Qualitäten haben, meine Faves sind allerdings "Der Rattenfänger", bei dem irgendwelche mittelalterlichen Blasinstrumente (Krummzinken?) gemeinsam mit den heftigst bratenden E-Gitarren bizarr-schöne Klanggemenge eingehen, sowie die alles abschließende, leidenschaftliche Rachegeschichte "Über den Wolken". Wüsste nicht, daß die im Prinzip stilistisch vergleichbaren Mittelaltermitbewerber Subway To Sally jemals etwas derartig tiefgehendes und gleichzeitig mitsingbares hervorgebracht hätten.

Bei den Texten (bei den Extremikern ja bislang mal alt-lateinisch, mal provinzialisch, altspanisch, altnorwegisch, mittelhochdeutsch, für den Durchschnittshörer also durchaus mit einigen Rezeptionshürden behaftet...) überwiegt diesmal das in unserem Kulturkreis auch ohne Babelfisch verständliche Hochdeutsch; außerdem sollen erstmals überwiegend Eigenkompositionen statt original-mittelalterlicher Smash Hits verwendet worden sein. Macht Spaß; so dunkel kann das Mittelalter hiernach eigentlich gar nicht gewesen sein...



-Klaus Reckert-



 
 
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