Wie macht der Mann das nur? Hellmut Hattler ist ja nun beim besten Willen kein unbedarfter Jungspund mehr - aber jedes seiner Alben (gleich in welcher Konstellation - und dieses Mal wieder unter eigenem Namen) strotzt sozusagen vor musikalischer Neugier und Inspiration. Was dann immer wieder dazu führt, dass Hattler Alben vorlegt, die moderner und hipper klingen als vieles, was von Leuten fabriziert wird, die die Musikwelt gerade für sich entdecken.

Zusammen mit seinem Partner, Peter Musebrink (und natürlich Vokalistin Fola Dada), schuf Hattler dieses Mal ein Werk, das den Pop-Aspekt seines Tuns stärker betont, als das für ihn üblich ist. Alles andere - Club-Vibes, Jazzige Instrumentals, eine Prise Funk, ein wenig Krautrock und Psychedelia - gibt es natürlich auch, es sind aber die Pop-Tracks mit ihren ungewöhnlichen Hooklines und Melodien, die letztlich den bleibendsten Eindruck hinterlassen. Joo Kraus liefert einige nette Trompeten-Akzente und Hattler selbst tut es ihm mit seinem Instrument gleich (was insofern bemerkenswert ist, als dass er sich hier durchaus eine gewisse Zurückhaltung auferlegt). Letztlich sollte noch erwähnt werden, wie relaxed und unangestrengt das alles daherkommt - ohne jemals in die Beliebigkeit abzudriften. Insgesamt ist dieses Hellmuts stärkste Scheibe seit ungefähr zehn Jahren - und das will bei seinem Oeuvre schon etwas heißen.