Stepanie Nilles ist schon ein recht besonderes Recording-Luder: Die Dame aus New Orleans greift sich die traditionellen Eckpunkte klassischer US-Musiktraditionen - Jazz, Blues, Ragtime, Honky Tonk und Folk etwa - auf und mischt diese dann mit Verve und ohne Rücksicht auf Verluste zu einem ganz eigenen Voodoo-Gebräu im Geiste ihrer Heimatstadt. So singt Stephanie etwa in der Art von Ella Fitzgerald, aber mit Billie Holiday Vibrato und der Sensibilität einer Piano-Pop Queen aber zu Arrangements, die auch Tom Waits sanktioniert hätte - plus je einer Prise akustischen HipHops und Vaudeville - und dazu spielt sie Piano wie es Dr. John z.B. auch tut. Neben einzigartig komplexen eigenen Kompositionen wartet sie daneben mit Coverversionen so unterschiedlicher Charaktere wie den Red Hot Chili Peppers, Jelly Roll Morton oder Busta Rhymes auf. Dazu singt sie - gefährlich grummelnd - auf recht deftige Art von den halbseidenen Charakteren ihrer Nachbarschaft oder aber von politischen Themen, die uns alle irgendwie interessieren. Kurzum: Wer so etwas schon einmal gehört hat, der simuliert. Stephanie Nilles ist eine musikalische Genussmittelklasse für sich selbst.