Eben haben wir noch zu "Nancy Boy" von dieser neuen Band getanzt. Jetzt feiern eben diese Placebo bald ihren 20. Geburtstag und gehören längst zu den ganz Großen der Popmusik. Und werden genau das auch mit "Loud Like Love" bleiben. Weil Placebo mit "Loud Like Love" kein Risiko eingegangen sind und ein Album gemacht haben, das reich an guter Musik, aber arm an Überraschungen ist.
Sicherlich, das bereits siebte Album der Herren Molko, Olsdal und Forrest kommt hier und da vielleicht ein bisschen ruhiger und auch aufgeräumter (ohne aufgeräumt zu klingen) und gibt den elektronischen Momenten noch mehr Raum als zuvor. Aber neu? Anders? Gar verrückt? Nein. Während dieser zehn Lieder findet man keinen einzigen Moment, der nicht Placebo ist. Und trotzdem machen diese 47 Minuten höllisch viel Spaß. Oder gerade deshalb. Weil Placebo wie ein paar alte Freunde sind. Und wenn man die nach vier Jahren endlich mal wieder trifft und alles ist wie früher, dann macht das eben Spaß, dann ist das ein gutes Zeichen. Wie es auch ein gutes Zeichen ist, wenn man die neuen Lieder direkt ins Herz schließt. Saugute Lieder wie das erdrückende "A Million Little Pieces", das ergreifende "Hold On Me" und das laute "Rob The Bank" zum Beispiel. Und wenn man dann auch noch zum wilden "Scene Of The Crime" gerne wild tanzen möchte und zu den düsteren Beats des Album-Highlights "Exit Wounds" nicht, dann sind alle glücklich.