Bonjour Tristesse. Das zweite Album von Charlotta Perers alias Big Fox hat zwar nichts mit dem erwähnten französischen Erfolgsroman zu tun, teilt aber dennoch das Schicksal der darin eingebetteten hoffnungslosen Melancholie mit ihm. Damit bleibt sich die schwedische Singer-Songwriterin künstlerisch gesehen treu und knüpft an ihr 2012 hierzulande erschienenes Debüt an. Für den Nachfolger zeichnet Perers in neun Songs ein emotional gesehen nahe am Abgrund wankendes Bild mit leicht dramatischem Flair, dessen tief empfundene Gefühlsoffenbarungen stets wie ein flimmerndes Licht für Hoffnungsschimmer sorgen, nur um im nächsten Moment fast von der Melancholie erdrückt zu erlischen.

Vom sehnsuchtsvollen Verlangen getragen, spielt und singt sich Big Fox mit Hilfe einer überschaubaren Anzahl an Begleitinstrumenten wie Piano, Gitarre, Orgel, Cello oder auch Percussion durch die im Vordergrund verweilende Traurigkeit, der sie nur ganz vereinzelt und eher oberflächlich entkommen kann. Selbst das leicht angezogene Tempo sowie zufrieden gurgelnde Bassläufe ("Girls") oder der Einsatz einer fröhlich aufspielenden Orgel ("Romantik Movie Love") können der im Raum stehenden Schwere kaum etwas entgegensetzen und genießen daher nur bedingt einen Ausreißer-Status im sonst überwiegenden Nebel aus Seelenschmerz und allgemeiner Traurigkeit. Daraus erwächst in den besseren Momenten ein schön und zugleich zerbrechlich anmutendes Klangbild, an den weniger guten Stellen verliert die Musik durch die zum großen Teil homogene Gemütslage an Reiz. Dennoch beschert uns Charlotta Perers mit "Now" ein sinnlich-liebevolles Werk mit Hang zum Minimalismus.