Alles was recht ist: Die Kleingeldprinzessin Dota Kehr ist im Laufe der Jahre zur ungekrönten Wortschmiedekönigin unter den deutschsprachig agierenden Kolleg(inn)en aufgestiegen. Auch auf ihrem achten Studioalbum gelingt es Dota wie kaum einer zweiten, ungeschminkt, ungekünstelt und unpeinlich die lyrischen Bonmots mit immer dem richtigen Timing und der richtigen Perspektive zu zwar humorvollen, aber keineswegs lächerlichen Songkunstwerken zusammenzuschrauben. Ihr gebührt z.B. auch die Ehre, mit "Grenzen" den ersten veritablen musikalischen Beitrag zur Flüchtlingsthematik aufbereitet zu haben. Wie üblich mischt sie die politischen und sozialen Aspekte aber dabei durchaus mit nachvollziehbar Persönlichem.

Musikalisch hat sich dabei gegenüber den letzten Alben einiges getan. Dota und ihre Musiker bewegen sich erkennbar immer stärker weg vom traditionellen Folkpop hin zu einer modernisierten Form, bei der z.B. auch elektronische Bestandteile und Beats und Loops nicht fehlen dürfen. Puristen werden vielleicht entsetzt aufschreien - aber dafür gibt es keinen Grund: Zum einen tun das Puristen ja immer, wenn sich etwas entwickelt und zum anderen betrifft das Ganze ja nur das Format: Inhaltlich und songwriterisch bleibt sich Dota nämlich treu. Es gibt also diesbezüglich auch überhaupt "Keine Gefahr".