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Jaw - No Blue Peril

Jaw - No Blue Peril
edel
Format: CD

Ein fulminanter Breakbeat a la Prodigy eröffnet das Debutalbum der Wahlhamburger Jaw und eröffnet eine knapp einstündige Reise durch den Cosmos dreier junger Musiker, die offenbar sich in der Vielfalt der Stile recht gut zurechtfinden und dies auch in die eigenen Aufnahmen einfliessen lassen. Ohne jetzt das so oft übliche Namedropping beginnen und Vergleiche mit etablierten Bands anstellen zu wollen, kommen einem aber trotzdem, siehe oben, recht bekannte Namen in den Sinn. Mal grungt es um die Ecke ('Ago'), schlagen dem Hörer fette Beats entgegen ('Raid', 'Survive'), klingen elektroschwangere Balladen nach absolutem Weltschmerz und Sehnsucht ('Window'). Auch auf der Palette der grossen Gefühle wissen sie zu spielen, überhaupt gibt man in allen musikalischen Gefilden stets die nachdenkliche Attitüde und man fragt sich fast schon ein wenig, ob die Jungs nicht in ihrer eigenen Intensität zu ertrinken drohen. Doch immer kurz bevor solches geschehen kann, reisst ein lärmender statt lähmender Titel wieder den Hörer an die Oberfläche.
In einem Musik-Workshop während gemeinsamer Schultage vor wenigen Jahren lernten sich die drei um den exzentrischen Sänger und Songschreiber Pascal Finkenauer kennen und zumindest ein Projekt war geboren. Man blieb dabei und nannte sich fortan Jaw, nach einem Surferparadies auf der Insel Maui. Das Bild des Wellenreiters auf dem Kamm riesiger Wellen symbolisiert für sie die Gelegenheit eines jeden, Chancen im Leben beim Schopf zu packen und zu nutzen. Offenbar genau das, was Jaw letztendlich mit dem Plattenvertrag selbst passiert ist. Der Veröffentlichung dieser Tage folgt im übrigen im Herbst eine ausgedehnte Deutschlandtour, auf der sie sicherlich genügend Gelegenheiten erhalten werden zu zeigen, wie das Material der Livesituation standhält. Keine einfache Vorgabe, ein solches Album mit allerlei elektronischen Spielereien, die sich über die gesamte Spielzeit erstrecken. Wie schwer das sein kann und wie gefährlich haben vor geraumer Zeit erst, und nun fällt doch ein weiterer Name, 'Paradise Lost' unter Beweis gestellt. 'Techno' im übrigen als nicht mehr wirklich schmeichelhafte Bezeichnung der recht gelungenen Back- und Breakbeats zu wählen, das sollten sie sich vielleicht doch noch einmal überdenken.
Freunde der Anspieltipps jedenfalls wählen bitte das schon eingangs genannte 'Liquified', 'Window', 'Raid', 'Creatures Of Masquerade' sowie das absolut augenzwinkernd hitverdächtige 'Alec Is Amused' und bekommen so bereits einen recht guten Überblick über ein Album, dem man zurecht Aufmerksamkeit wünschen darf.


-Michael Kellenbenz-



 
 
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