Zuletzt warb der Kanadier Mark Berube im Vorprogramm von Sophie Hunger für sein songwriterisches Tun. Das ist also der Grund, warum er nun auf dem Hunger-Label Two Gentlemen reüssiert. Wer Berube nur von seinen Solo-Auftritten kennt, für den dürfte dieses voll orchestrierte und mit Liebe zum Detail abwechslungsreich arrangierte, neue Album eine Überraschung sein.

Die Fans wissen natürlich längst, dass sie von Berube mehr erwarten dürfen, als bloße Folksongs. Denn neben der in Kanada wohl zwingend vorgeschriebenen Affinität zur Musik der südlichen Nachbarn, war Berube immer schon offen für alle möglichen Einflüsse - sowohl jene, die sein Longtime-Kollaborateurin Kristina Koropecki mit ihren fast klassizistischen Beiträgen mit allerlei gebräuchlichen und ungebräuchlichen organischen Instrumenten beiträgt, wie auch jene, die er seinem Pet-Country Südafrika musikalisch entlehnt. Und dann sind da noch die stets unerwarteten Twists und Wendungen, die er seinen Kompositionen verpasst und jenes Händchen für ungewöhnliche Melodien und Harmonien, die ihn in punktuell in die Nähe seiner diesbezüglich gleichgesinnten Kollegen Ken Stringfellow oder Elliott Smith bringt, die Berube vom üblichen Canamericana Schmuh absetzen. Für Freunde eher gegen den Strich gebürsteten Singer-Songwritings ist der Mann jedenfalls nachdrücklich zu empfehlen.