So großmäulig wie der Titel es ankündigt, sind Simon Says nicht. Dieses Verhalten übernehmen schließlich schon all die Nu-Metalcombos, mit denen man die Jungs gerne und darüber hinaus meistens unverdienterweise mal vergleicht. Gemein, sowas. Gemein sein wollen Simon Says auch, aber im Grunde ihres Herzens sind sie sicherlich eher bescheiden, sagt Sänger Matt Franks doch überzeugt: "This is our dream, our band, our music and we’re going to do what we want to do." Diese Band aus Sacramento kann im Grunde mehr, als plakative Texte in die Gegend schreien und dabei härter, böser und cooler sowieso als alle anderen sein zu wollen. Fast ist man geneigt zu glauben, daß das ein wenig mit den Deftones und Far zu tun hat, die aus der gleichen Stadt kommen, denen im Booklet gedankt wird und die darüber hinaus als frühe Einflüsse genannt werden. Sollte Leichtigkeit jemals ein Thema für die Band gewesen zu sein, dann scheint dies nun vergangen. Die Songs geben einem das Gefühl, daß es immer etwas zum Anprangern gibt, wenn man sich umschaut. Seien es die falschen Freunde oder die falschen Popstars. Ansprechend und überzeugend kommt diese Idee dann zum Tragen, wenn sich die Musik einem nicht sofort erschließt. Wenn sie zu Anfang etwas verwirrt, man dann aber beruhigt feststellt, daß unter der Oberfläche mehr ist. Das gelingt auf "Shut Your Breath" nicht durchgehend, weil ab und zu doch noch der Glaube, Wut müsse immer laut, plakativ und aggressiv sein, zu bestehen scheint. Sollten sich Simon Says davon verabschieden und außerdem ein wenig an ihrer Eigenständigkeit arbeiten, wird mit Album Nummer Drei vielleicht wirklich alles gut.