Pathos lässt grüßen, der alte Freund, schon bevor man die CD ihrer Hülle entnommen hat. "Dedicated to all the people who lived and died for their ideals" prangt zur Begrüßung auf der Verpackung, in schwarzen Lettern auf Schwarzweißfotografie. Drumherum apokalyptische Landschaften, Felder unter von Blitzen durchzucktem Himmel, Rabenschwärme, Schatten majestätischer Wolken auf trostlosen Ebenen. Nach Genuss dieser Eindrücke schließt man am besten die Augen, denn was Burda und Grimm zu sagen haben, kann man nur tief in sich selbst finden.
Entsprechend eben beschriebenen Bildguts läuft "Sacrifice & Isolation" auch akustisch an. Wie der Name schon sagt, geht es bei diesem lang erwarteten Schlussstein des instrumentalen Konzept-Zweiteilers (Part 1 war "Shoulders & Giants", 2011 erschienen) um die weniger leichten Gefühle, wie schon der Vorgänger führt er sicheren Schrittes durch verworrene Emotionslandschaften und lässt noch weniger Raum für Hoffnung. Collapse Under The Empires bisher düsterstes Album bietet ausufernde Gitarrenwände auf schwermütigen Synti-Flächen nebst meist verstörend wabernden Elektro-Akzenten, erzeugt Atmosphären, die nichts als Schauer hinterlassen. Durch Trauer, Depression, Wut und Lethargie hindurch leitet dieses Postrock-Werk, bis es sich doch dem Licht, der Luft, dem freien Himmel öffnet. Denn gegen Ende wird es organischer, lässt die elektronische Seite nach und werden mit "What The Heart Craves For" und "The Path" frühlingshafte Vogelrufe und treibende, warme Riffschleifen ausgepackt, gar Pianoklänge gesellen sich dazu. Erst als die plötzlich eingespielten, packenden Drums wie ein Fremdkörper wirken, fällt auf, dass sie vorher gar nicht da waren, kommt man zurück an die Oberfläche und merkt: Das Warten hat sich gelohnt.