Wieder so ein Fall von schade. Von selber schuld. Von feige. Denn sind wir doch mal ehrlich, die Idee ist wirklich mal charmant und einfach gut. Die Umsetzung aber viel zu schwach und ohne den letzten Biss. Denn in der Theorie klingt das Konzept von "Sing meinen Song - das Tauschkonzert", das derzeit im Privatfernsehen läuft, so: Künstler aus unterschiedlichen Genres covern sich gegenseitig, zeigen so mal anderen Seiten von sich und am Ende kommen überraschende Versionen und außergewöhnliche Auftritte dabei heraus. In der Theorie.

In der Praxis aber covert ein poppiger Swingsänger wie Roger Cicero einen poppigen Soulsänger wie Xavier Naidoo, singt ein souliger Popsänger wie Sasha soulige Popsongs von Sarah Connor. Aufregend geht anders, besonders auch. Und das ändert sich auch nicht, weil auch Sandra Nasic, der Pop-Schlager-Fuzzi Andreas Gabalier und der Singer/Songwriter Gregor Meyle mitmachen. Und es wird auch nicht spannender, weil Naidoo mit Akzent und Sarah Connor deutsch singt. Es bleibt nett und unspannend, es ist genau wie die Wahl der Sänger/Innen unglaublich vorhersehbar, so ekelhaft mainstreamig und leider eben ein bisschen feige. Denn wenn die Macher Eier gehabt hätten, dann säße da neben Naidoo und Cicero auch jemand wie Mille von Kreator. Ein Gangsta-Rapper aus Berlin, vielleicht auch einer wie Olli Schulz. Eben wirkliche Stilbrecher. Aber wer weiß, vielleicht keift Naidoo ja in der nächsten Staffel wirklich die "People Of The Lie" und Sasha rappt den "Arschficksong"...