Mit seinem Debütalbum "Zaba" entführt uns das englische Quartett Glass Animals mit lupenreinem Indie-Electro in eine wahre Erlebniswelt, in der das Abenteuer selbst höchste Priorität zu haben scheint. Der Entdeckungsdrang wird auf den Songs groß geschrieben. Ebenso der Hang zur Fantasie, die als zentrales Element sowohl über der melodischen als auch textlichen Ebene schwebt und ständiger Nährboden für alle cleveren Spielereien ist, die die Herren aus Oxford da in einer verblüffenden Regelmäßigkeit an den Tag legen. Für das Debütalbum wollten die Engländer offensichtlich nichts dem Zufall überlassen und überziehen die entstandenen Songs mit einem nächtlichem Ideenrausch, der auf poppig-psychedelische Harmonien und dunkel-gefärbte Electronica basiert.

Als erstes Signing auf Wolf Tune, dem Label von Produzenten-Legende Paul Epworth, verpassen die Glass Animals ihrem verträumten, trotz vielen Details unaufdringlichem Sound eine Fülle von lasziven Grooves, samtweichen Beats und hier und da sogar orientalischen Einflüssen, wie im Song "Intruxx". Dazu gesellen sich die empfindsamen Vocals von Sänger Dave Bayley, dessen Sensibilität und Verletzlichkeit die zentralen Themen der Songs aufgreifen und widerspiegeln. Im variationsreichen Sounddschungel am Rande der Dystopie schwingt neben der Sehnsucht vor allem ein schlichter Pop-Appeal mit, der sich genügsam über das gesamte Album legt und den Songs einheitlich und ohne großes Aufsehen zu Klarheit verhilft. Man mag es kaum glauben, dass die Entstehung der Band ein Produkt des Zufalls sein soll. Sei's drum, der mit dem Album einhergehende Hype ist es jedenfalls nicht.