Diese Platte ist nicht neu. Sie erschien das erste Mal bereits im Frühjahr vergangenen Jahres. Damals aber hieß die Band noch Daylight. Heute nennen sich die Jungs aus Doylestown/Pennsylvania Superheaven und bringen die Platte erneut raus. Und wir? Feiern das gute Stück ab. Sogar extra euphorisch, weil wir die erste Runde schlicht verpennt haben: "Die Suche nach 'Daylight' war leider erfolglos!"

Und das ist eine Schande. Spielen Daylight / Superheaven doch genau das, was wir alle so sehr mögen. Erwachsenen Indierock mit Punkrock-Kante nämlich, den man ohne schlechtes Gewissen auch mal Grunge nennen darf. Irgendwo zwischen der Melancholie der Screaming Trees, der schroffen Leidenschaft von Nirvana, der Härte von Alice In Chains und der Eingängigkeit der Stone Temple Pilots. Dazu schroten sie Queens-Riffs, hauen Blink-182-Melodien raus, schauen auf den 1990er-Post-Hardcore der Ostküste und punkrocken im Stile von Samiam. Uff. Kopisten?

Nein. Niemals. Denn diese Band klingt weder wie Blink noch wie Nirvana. Sondern nach Daylight, nach Superheaven, nach dem heißen Scheiß von gestern und heute. Und morgen. Denn so sehr die Inspirationen aus der Vergangenheit kommen, so frisch klingen Superheaven, so aufregend sind ihre Lieder. Lieder wie das mitreißende "Last October" oder das noch mitreißendere "Sheltered", Lieder wie der brummende Opener "Around The Railing" und das pop-punkige "Knew". Und der Rest auch. Wahnsinnig tolle Platte!