Die Idee eines Albums muss oftmals lange reifen. Im Fall von Feeder-Sänger Grant Nicholas scheint nach 20 Jahren Bandkarriere nun der richtige Zeitpunkt für einen Solo-Ausflug gekommen zu sein. Mit "Yorktown Heights" veröffentlicht dieser eine Sammlung von Songs, deren markantester Wesenszug auf ganz leisen Sohlen daherkommt. Kennt man Grant zumeist als Kopf der Indie-Rock-Band, offenbart sich auf diesem Album dessen Liebe zur Akustikgitarre und das nicht zu knapp. Alles Überflüssige wurde den Songs entzogen, was bleibt, ist ein recht intimer Einblick in das momentane Schaffen des Musikers, der mit seiner Hauptband bereits auf rund drei Millionen verkaufter Alben zurückblicken kann.

Statt der üblichen lauten Gitarren rückt Grant dieses Mal den Schwerpunkt verstärkt auf einen an den 60er/70er Jahre erinnernden Sound, der in der Entstehungsphase laut eigener Aussage einen großen Einfluss auf ihn ausübte. "Yorktown Heights" mag vielleicht nicht im klassischen Sinne eine an diese Ästhetik angelehnte Platte sein, da sie vielerorts die Fühler ins Jetzt ausstreckt, doch bleibt der Eindruck zurück, dass das Fingerspitzengefühl und das seelische Aufbäumen der neuen Songs zumindest diesen vergangenen Jahrzehnten entlehnt sind. Dabei herausgekommen sind mehr als ein Dutzend Stücke, deren warmherziges, aufrichtiges Wesen sich wie ein roter Faden durch das Album zieht, den Grant äußerst sanft um sein Werk bindet und mit den nötigen Kniffen versieht.