Bisher drangen nicht mehr als zwei Songs von Oracles an unsere Ohren. Nun folgen vier weitere Stücke, die zusammen mit den anderen beiden Liedern auf der "Stanford Torus EP" festgehalten wurden. Das Debüt des in Berlin und Köln beheimateten Quintetts, das diesen Sommer hierzulande bereits auf einigen Festivals zu sehen war und seit dem letzten Jahr zusammen Musik macht. Eigentlich ist eher Vorsicht geboten, wenn Pete Doherty etwas in den Mund nimmt, doch als er den Bandnahmen Oracles zuletzt lobend erwähnte, durfte getrost einmal jegliche Besorgnis vergessen werden. Schließlich geht es hierbei um Musik, die weitaus ungefährlicher ist und ohne Nebenwirkungen auskommt.

Suchtgefahr besteht kaum, auch wenn sich der Fünferpack auf den sechs veröffentlichten Songs durchaus tapfer dem elektronischen Indie-Pop mit aufblitzendem Psychedelic-Einschlag verschreibt und dabei Krautrock-Vibes versprüht, die insgesamt Wohlklang versprechen. Einzig allein der Gesang gerät an einigen Stellen etwas dünn und blass, so dass die Songs auf dieser Ebene ein wenig an Ausdrucksstärke vermissen lassen. Dabei braucht es gar nicht einmal unbedingt Vocals, wie der Titeltrack "Stanford Torus" beweist, der als Instrumental angelegt genügend Spannung verspricht und die EP als einer der stärksten Songs beschließt.