Man hat das Album in der Hand. Und dann - sorry, Band - man muss einfach dran denken. Und erstmal gucken. "Meine Schwester heißt Polyester. Die lutscht nun fast neun Jahre immer den selben gelben Plastikbonbon." Loriot, klar. Legendär und bis heute witzig. So. Aber wie finden wir jetzt den Bogen zu der Band mit einem "l" mehr?
Polly heißt eigentlich Polina Lapkovskaja, Polly ist die Namensgeberin und Polly singt. Die Weißrussin und Drummer Manuel da Coll (ja, von Labrassbanda) begannen mit Pollyester 2007 als Duo, inzwischen ist mit Beni Brachtel ein Mann für den Synthesizer fest mit an Bord, außerdem kümmert sich Benjamin Matthias für noch mehr Effekte. Und zusammen machen sie fluffige Tanzmusik zwischen Disco, Pop, Techno, Funk, Avantgarde, Rap und ein ganz viel Hipp- und Coolness. Hin und wieder denkt man dabei an den tollen Cross-Over von Dena. Nur dass Pollyester nicht so toll klingen wie Dena. Wie auch "City Of O." nicht wirklich toll klingt. Sondern lediglich witzig, gut für den Moment, aber nicht für eine ganze Nacht. Denn die Band übertreibt ein bisschen, will ein bisschen viel und verliert so Linie und leider auch Lebendigkeit. Das Ganze wirkt konstruiert und konstruiert ist niemals gut. Außer bei Fraktus.