Im Grunde genommen erwartet der Hörer von einem langjährigen, beständigen Projekt wie Low ja eigentlich gar nichts Besonderes. Umso erstaunlicher, mit welcher kreativen Energie sich das Mormonentrio immer wieder ins Zeug legt und auch mit dem neuen Album "Ones And Sixes" immer wieder aufhorchen lässt. Obwohl sich die Band in Bezug auf die Struktur ihrer Songs und insbesondere den mittlerweile mit traumhafter Sicherheit anteilig geschachtelten Gesangsparts im Grunde genommen treu bleiben, fahren sie musikalisch so einige Überraschungen auf. So wird hier durchaus munter mit Elektronik- und Pop-Elementen experimentiert, die Arrangements klangtechnisch aufgebohrt und in rhythmischer Hinsicht kreative Basisarbeit geleistet.
Mit der Hinwendung zu (für Low-Verhältnisse) eher knapp kalkulierten, melancholischen Popsongs - im Gegensatz zu den oft transzendenten Slow-Core-Elegien der Vergangenheit, die sich hier nur noch am Ende der Scheibe befinden - schlagen Low zu dem einen gut funktionierenden und schlüssigen Weg ein, der am Ende für ein betont abwechslungsreiches und kurzweiliges Gesamtvergnügen sorgt.