Fünf Jahre Zeit ließ sich Jesse Malin mit seinem neuen Album - und dementsprechend ambitioniert ist es denn auch ausgefallen. Nicht etwa, indem Malin seinen Shtick, seine Alben mit den Gastauftritten seiner berühmten Kollegen (dieses Mal Wayne Kramer, Peter Buck und Alejandro Escovedo) zu pflastern, ausweitet, sondern indem er den neuen Songzyklus ganz bewusst als Konzeptalbum über den aktuellen Zustand seiner Heimatstadt, New York, inszeniert. Dieses Anliegen ist Malin als konsequentem Vertreter der Old-School-Werte besonders wichtig, denn damit wollte er ein Zeichen gegen den oft angekündigten "Tod des Albums" setzen.
Der Titel des Werkes bezieht sich auf eine Graffiti, die eines Tages vor Malins Fenster aufgetaucht war - und bezeichnet somit den Zeitabschnitt nach diesem Auftauchen. Musikalisch macht sich das Unterfangen insofern bemerkbar, als das Malin hier Songs versammelte, die - innerhalb des von ihm favorisierten, klassischen Rock'n'Roll Settings - durchaus besonders abwechslungsreich geworden sind. Vom druckvollen Rocksong mit Power-Chord-Ästhetik über klassischen Gitarrenpop bis hin zur Piano-Ballade ist alles dabei, was der Meister zu bieten hat (außer vielleicht den ansonsten zuweilen schon mal bemühten Punk-Akzenten). Für Malin ist dieses Album eine "Metapher dafür, in einer sich ständig ändernden, empfindungsloseren Welt zu überleben, während man nach einem Weg sucht, wahrhaftig zu leben." Wie Malins Musik ist natürlich auch dieser Anspruch etwas größer als das angesprochene Leben - aber einen bescheidenen oder gar demütigen Jesse Malin würde man ihm ja mittlerweile sowieso nicht mehr abnehmen.