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Jeff Beck - Live+ Atco/Warner Music
Format: CD
Typischer Fall von: Kann man mögen, muss man aber nicht. Respektieren aber muss ihn, diesen Jeff Beck, Jahrgang 1944, Gitarrist, Grammy-Gewinner und ohne Zweifel einflussreicher Musiker. Aber mögen? Immer wieder hören? Nein, das muss man nicht.
Hin und wieder jedoch, wenn irgendwo seine Gitarre heult, dann erwischt man sich dabei, dass man dezent mitwippt, dass einen dieser Sound doch ein bisschen packt. So auch hier, so auch während "Live+" läuft. Das Album wurde während der letztjährigen Tour mit ZZ Top aufgenommen, als Beck mit Sänger Jimmy Hall, Bassistin Rhonda Smith, Drummer Jonathan Joseph und Gitarrist Nicolas Meier unterwegs war. Und natürlich auch fleißig coverte. Hier sind es unter anderem "Little Wing" von Jimi Hendrix, "A Change Is Gonna Come" von Sam Cooke und "A Day In The Life" von den Beatles. Gerade Letzteres gefällt, gerade dieser Song zeigt Becks Klasse, fremde Dinge zu seinen zu machen. Und das muss man dann nicht nur respektieren, sondern kann man auch einfach mal mögen. Anders "Superstition" von Stevie Wonder, das zwar funkt, aber irgendwie ziemlich banal nachgespielt wird. Wenn man das als Instrumenten-Legastheniker sagen darf. Neben einigen bekannten eigenen Songs wie "Loaded", "Big Block" oder "Hammerhead" wartet "Live+" als Bonus dann noch mit zwei nagelneuen Studio-Tracks auf. "Tribal" mit Ruth Lorenzo am Mikro fuzzt und quitscht herrlich wild und böse, "My Tiled White Floor" mit Sängerin Veronica Bellino kommt eine Nummer glatter, ohne glatt zu sein. Und beide Nummern sind so gut, dass man sie mögen muss. Und nicht nur kann.
-Mathias Frank-
Video: Hammerhead (Live in Tokyo)
Video: Big Block (Live in Tokyo)
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