Chuck Leavell und Benmont Tench gehören zu den Fans von Jon Regen. Was kein Wunder nimmt, denn Regen ist ein kontemporärer Piano-Man, der sich in Sachen Songwriting keineswegs hinter den ganz großen des Genres - Randy Newman, Billy Joel oder Elton John (ohne dessen Pop-Affinitäten) - verstecken muss. Zusammen mit der Rhythmusgruppe von Elvis Costellos Impostors und unter der Regie von Produzent Mitchell Froom entstand so ein extrem smoothes Singer-Songwriter-Album auf Piano-Basis, das sich in seiner unangestrengten Old-School-Affinität angenehm von den eher hektischen Bemühungen jüngerer Kollegen unterscheidet. Frisch und locker klingt die Sache trotzdem - vielleicht, weil Regen besonders cool und souverän, ja fast ein wenig stoisch rüberkommt, vielleicht auch deswegen, weil er tolle Songs schreibt, aber keinen Wert auf aktuelle Strömungen legt. Stattdessen sucht der Gelegenheits-Jazzer und Swing-Connaisseur nach einer gewissen Blue Note - und findet diese meistens. Inspiriert wurde das übrigens von einer spontanen Session mit dem Schauspieler Jeremy Irons, der sich auch als Fan Regens outete und diesen mit einem Cello als Bass bei seinen Improvisationen begleitete. Wenn es überhaupt zeitlose Instant-Klassiker gibt, dann ist das trefflich betitelte "Stop Time" ein solcher.